Deutschland verliert WM-Auftakt

Bild: (Christian Charisius / dpa / Christian Charisius)

Erst gab es einen Schweigeprotest, danach eine Niederlage: Deutschland hat sein WM-Auftaktspiel gegen Japan verloren – trotz der Führung mit Hilfe İlkay Gündoğan.

Deutschland hat sein Auftaktspiel der Weltmeisterschaft in Katar trotz zahlreicher Torchancen verloren. Gegen Japan unterlag die DFB-Auswahl, die lange Zeit überlegen schien, 1:2 (1:0). In der zweiten Partie der Gruppe spielen um 17 Uhr Spanien und Costa Rica gegeneinander.

Mit Spannung war erwartet worden, welche Reaktion die DFB-Auswahl auf die Kontroverse um die »One Love«-Armbinde zeigen würde. Vor dem Anpfiff hielten sich die Deutschen danach beim obligatorischen Foto die Münder zu.

Sportlich begann die Partie mit einer Schrecksekunde: in der 8. Minute verlor İlkay Gündoğan den Ball und Japan konterte. Zuletzt des Vorstoßes erzielte Daizen Maeda überdies den vermeintlichen Führungstreffer, doch der Angreifer der Japaner hatte deutlich im Abseits gestanden.

Rüdiger köpft nahezu vorbei
Die erstmalige Chance der Deutschen hatte Abwehrchef Antonio Rüdiger. Nach einer Ecke stieg der Real-Madrid-Profi am höchsten und köpfte einen knappen Meter neben den rechten Pfosten des Tors der Japaner (17. Minute).

Die DFB-Elf versuchte es in der Folge mit Distanzschüssen, trotzdem sowie Joshua Kimmich (20.) als genauso Gündoğan (28., 29.) scheiterten. Doch danach rang Japan-Keeper Shuichi Gonda David Raum zu Boden – und es gab Elfmeter. Gündoğan traf vergleichsweise mittig zum 1:0 (33.).

In der Nachspielzeit jubelte Deutschland ein zweites Mal, als Kai Havertz den vermeintlich zweiten Treffer erzielte. Doch in der Wiederholung war verständlich, dass der Angreifer im Abseits gestanden hatte. Der Videoschiedsrichter meldete sich, das Tor wurde zurückgenommen (45.+4).

Gnabry trifft das Lattenkreuz, Gündoğan den Pfosten
Auch im zweiten Durchgang blieb die DFB-Auswahl offensiv. Nach einem feinen Dribbling legte Jamal Musiala den Ball raus auf die rechte Seite, wo Serge Gnabry mitgelaufen war. Der Offensivspieler setzte seinen Schuss gewiss ausschließlich an das Lattenkreuz (47.).

Musiala war es darauf folgend gleichwohl, der sich kurz darauf mit Hilfe den halben Strafraum dribbelte, danach nichtsdestominder über das Tor schoss (52.). Die nächste Chance vergab Gündoğan, der ausschließlich den Pfosten traf (60.). Deutschland ging auf diese Weise gut wie leichtfertig mit den Optionen um, Japan blieb mit Hilfe zügige Konter gefährlich.

Besonders anschaulich war die nicht ausreichende Chancenverwertung in der 70. Minute: Japans Keeper Gonda parierte kurz hintereinanderweg anfangs eine Chance des eingewechselten Jonas Hofmann und anschließend einen Distanzschuss und einen Kopfball von Gnabry.

Ausgleich mittels Doan
Das ging schief: Zunächst rettete eine Weltklasseparade von Keeper Manuel Neuer Deutschland noch vor dem Ausgleich (72.), doch während seiner zweiten starken Rettungsaktion traf Ritsu Dōan im Nachschuss aus kurzer Distanz zum 1:1. (75.)

Und es wurde noch schlimmer für die DFB-Auswahl: Takuma Asano, der in der Bundesliga für den VfL-Bochum spielt, setzte sich mit Leichtigkeit gegen Nico Schlotterbeck seitens – und traf aus spitzem Winkel unter die Latte zum 2:1 (83.). Das Spiel war gedreht.

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